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Über das Neujahrsfunkeln & neue Pläne

Happy new Year!

Ihr Lieben – ich wünsche euch ein frohes neues Jahr. Über 2020 ist so viel in den letzten Wochen gesagt worden, und ich glaube, jede*r muss ihr/sein eigenes Resümee ziehen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, das Gute zu sehen, wenn gefühlt das Negative überwiegt – genau deshalb finde ich es so wichtig, die vergangenen Monate zu reflektieren und zu schauen, ob wirklich alles so schlecht war, oder ob das Gefühl trügt.

Ich bin kein Fan davon, sich hochtrabende Vorsätze fürs neue Jahr vorzunehmen – „new year, new me“ ist nun wirklich nichts, was wir nach dem für uns alle so kräftezehrenden Jahr 2020 brauchen. Und dennoch finde ich es schön, mit guten Gedanken ins neue Jahr zu starten, mit Wünschen und Zielen. Das muss gar nichts weltbewegendes sein, auch Kleinigkeiten können auf diesen imaginären oder auf Papier festgehaltenen Listen stehen. Kontakt zu lieben Menschen halten, täglich an die frische Luft gehen, gute Erinnerungen bewahren. Egal wie groß oder wie klein unsere Vorhaben sind, ich finde es schön, etwas fröhlich-optimistisches im Hinterkopf zu haben.

Irgendwie war alles anders und irgendwie auch nicht

Auch an mir ist das letzte Jahr nicht spurlos vorbei gegangen – so wie bei den meisten vermutlich. Eine Zeitlang war ich versucht, dieses letzte Jahr mit dem Stempel „das vermutlich schlimmste Jahr seit langem“ zu versehen – Dramatik inklusive. Denn dieses Gefühl der Machtlosigkeit, diese bleiernde Schwere, die sich zu Beginn des ersten Lockdowns über mich gelegt hat und mich an so vielen Dingen hat zweifeln lassen – so antriebslos und müde habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Vor allem schwebte mir wochenlang die Frage „Was zur Hölle mache ich beruflich eigentlich hier?“ vor dem inneren Auge und verfolgte mich. Interessiert sich überhaupt jemand für die Themen Nachhaltigkeit, wenn gerade ein ganzes Land runterfährt, wenn die ganze Welt gerade kaum etwas anderes beschäftigt als dieses eine große Thema Pandemie?

Ich beiße mir bei den Gedanken auf die Lippe – das ist Klagen auf sehr hohem Niveau. Ich bin gesund, alle meine Lieben sind es auch, ich habe eine gemütliche Wohnung und konnte meinen Job auch mehr oder weniger problemlos im letzten Jahr ausüben. Habe ich das Recht, mich zu beschweren? Während andere körperlich und mental an ihre Grenzen gegangen sind, ihren Job verloren haben oder sich von lieben Menschen verabschieden mussten, so war es bei mir vergleichsweise harmlos. Das ist natürlich kein Grund, seine eigenen Empfindungen klein zu reden oder diese Gefühle einfach herunterzuschlucken – dennoch finde ich es wichtig, mir dieser privilegierten Situation bewusst zu sein.

Rückblickend betrachtet war diese Zeit zwar unfassbar anstrengend, hat mich aber auch zu etwas gezwungen, was sonst gerne mal auf der Strecke bleibt: Reflexion. Wenn man selbstständig arbeitet, gibt es meist niemanden, mit dem man Rücksprache halten kann, niemandem, der einem direktes Feedback gibt. Es passiert schnell, dass man einfach so vor sich hin arbeitet, ohne nach links und rechts zu gucken, sondern einfach weitermacht wie bisher. Dabei ist es so wichtig, sich die Zeit zu nehmen und wirklich zu schauen, wohin die Reise gerade geht. Doch trotz allem – vieles ist im letzten Jahr auf der Strecke geblieben. Dinge, die keinen Platz mehr in meinem Kopf gefunden haben, der auf Grund der Ungewissheit dieser Monate mehr als nur einmal überfüllt war. Es ist glaube ich sehr offensichtlich gewesen, dass auch mein Blog unter all dem gelitten hat. Keine Veränderungen, weniger Beiträge.

Wenn man etwas wirklich will – und einfach nicht anfangen kann

Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich zwar mich um meinen Blog kümmern wollte, sich aber alles in mir dagegen gewehrt hat. Es war, als wäre ich gegen eine unsichtbare Wand gelaufen, immer und immer wieder – und ich kam einfach nicht vorwärts. Ich konnte einfach nichts umsetzen, so sehr ich es auch versucht habe. Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt: woran liegt das? Zeit hatte ich ja genug. Es war eher eine innere Blockade, ein kreatives Loch in das ich gefallen bin. Denn wenn eine Sache Gift für Kreativität ist, dann ist das ein Kopf, in dem sich Gedanken wie im Kreis drehen.

Wenn Ruhe Klarheit bringt

Was mir sehr geholfen hat, um mich neu zu fokussieren und wenigstens irgendwie voran zu kommen: Ruhe, eine Pause vom lauten Social Media Treiben. So konnte ich ein neues Projekt anfangen, von dem ich euch bald bestimmt mehr erzählen kann. Und ich habe mir selbst den Druck genommen, auf dem Blog was zu veröffentlichen – ich wollte nicht was schreiben um des Schreibens Willen, sondern nur, wenn es sich richtig anfühlt. Das hatte zwar zur Folge, dass nur wenige Beiträge im letzten Jahr online gegangen sind. Aber: die, die ich veröffentlicht habe, sind guten Gewissens online gegangen.

Besonders über die Feiertage, die Zeit zwischen den Jahren, konnte ich meine Gedanken gut ordnen und einen Blick auf die vergangenen Monate werfen. Wieder schauen, was mir wichtig ist, wie es im kommenden Jahr weitergehen soll. Denn dass so wenig Beiträge online gegangen sind, ist kein Trend, den ich 2021 fortsetzen möchte. Dafür macht es mir zu viel Spaß, meine Gedanken und Ideen niederzuschreiben. Ich möchte alte Formate wieder neu aufleben lassen, mich von Bereichen verabschieden und ganz Neues hinzufügen.

Und da ist es dann doch, dieses kleine Fünkchen Hoffnung

Natürlich weiß ich, dass sich nicht alles mit dem Umschlagen des Kalenderblatts verändern wird – aber dennoch hat der Jahreswechsel einen Hauch von Magie an sich. Da ist dieses Glitzern, diese neue Möglichkeit. Ja, es sind nur Zahlen die sich verändern, aber trotzdem fühlt es sich anders an. Nach einer neuen Chance, einem kleinen Funkeln. Für mich hat es etwas total motivierendes, einen neuen Kalender anzufangen. Vielleicht liegt es daran, dass die Zeit zwischen den Jahren so ruhig ist, bzw. ich einfach einen Gang runterfahre um wirklich abzuschalten.

Ich bin gespannt, was das neue Jahr bringen wird – denn es wird weitergehen, trotz allem am Ende doch wie bisher, und irgendwie doch ein bisschen anders.

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