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Update – so geht es mir nach 11 Monaten ohne Pille

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Vor ca. 11 Monaten habe ich mich dazu entschlossen, die Pille abzusetzen. Nicht, weil ich ein Kind bekommen möchte oder viele Beschwerden mit der Pille hatte o.ä. Sondern weil ich kurz gesagt einfach keinen Bock mehr auf die Pille hatte – hier habe ich bereits darüber geschrieben. Seit ich das erste Mal hier auf dem Blog bzw. auf Instagram darüber berichtet habe, ist eine ganze Zeit vergangen. Deshalb habe ich heute ein Update für euch, wie es mir so geht und was ich in den letzten Monaten über mich und die Pille erfahren habe.

Es braucht Zeit. Viel viel Zeit

Eine Sache, die ich gelernt habe und die ich mir trotzdem immer wieder ins Gedächtnis rufen muss: Veränderungen brauchen Zeit. Teilweise sehr sehr viel Zeit. Die ersten Wochen nach dem Absetzen der Pille ging es mir blendend – meine Haut war unterändert, meine Periode blieb erstmal aus (was völlig normal ist und manchmal nur wenige Wochen, manchmal auch einige Monate so bleiben kann) und ich war froh über die Entscheidung, mich von der Pille verabschiedet zu haben. Wie lange der Körper braucht, um sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert, ist total individuell und von Frau zu Frau verschieden – es kann jedoch einige Monate dauern, bis sich wieder alles eingependelt hat.

Hallo Periodenschmerzen, long time no see

Nach ca. 4 Wochen habe ich dann das erste mal wieder meine Periode bekommen – und selten habe ich eine Entscheidung so sehr hinterfragt wie an diesem Tag. Ich hatte zwar davon gehört, dass man ohne die Pille teilweise deutlich stärkere Schmerzen während der Periode haben kann (ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr an das Gefühl erinnern, schließlich hatte ich die Pille 10 Jahre lang genommen), doch die Schmerzen an diesem Tag übertrafen alles, was ich mir vorgestellt hatte. Ich war wie gelähmt und konnte teilweise nicht mal aufrecht stehen.
Ohne Schmerzmittel hätte ich an dem Tag vermutlich nicht das Bett verlassen. Am nächsten Tag waren die Schmerzen noch immer da, aber deutlich schwächer, sodass ich auf CBD Öl bzw. meine Wärmflasche zurückgreifen konnte. Leider hat sich das auch nicht verändert – die starken Schmerzen begleiten mich seitdem während meiner Periode. Das ist definitiv etwas, was mit der Pille deutlich leichter war.

Die Sache mit den Hautunreinheiten

Ein weiterer Nebeneffekt, von dem ich gehofft hatte, dass ich davon verschont bleiben würde (was allerdings leider nicht der Fall war): die Hautunreinheiten kamen zurück. 10 Jahre lang hatte ich, im Großen und Ganzen betrachtet (natürlich gab es Ausnahmen) wirklich recht reine Haut, was von heute auf morgen vorbei war. Es war zunächst ein schleichender Prozess – und kam dann schlagartig, wie über Nacht. Pickel am Rücken und im Gesicht sind seither meine ständigen Begleiter. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht stört – ich kann mir schöneres vorstellen, als wieder mit Hautunreinheiten zu kämpfen. Es hält sich noch alles in Grenzen und auch hier gibt es Phasen, in denen es besser ist und Phasen kurz vor der Periode, wo es deutlich schlimmer ist.

Das alles klingt jetzt erstmal wahnsinnig negativ – schlechte Haut und starke Schmerzen. Doch es gibt natürlich auch positive Seiten.

Es ist unfassbar schwer, das in Worte zu fassen, aber ich fühle mich wahnsinnig gut. Was ich im letzten Artikel dazu geschrieben habe, dass ich mich fühle, als hätte man mir einen Schleier von den Augen entfernt, trifft einfach so sehr zu. Ich fühle mich leichter, ich stehe morgens leichter auf, und ganz generell würde ich sagen, dass ich von der Grundstimmung her einfach besser gelaunt bin. Ich fühle mich irgendwie unbeschwerter, ausgeglichener, lache mehr und fühle mich teilweise wie ausgewechselt. Auch Gefühle nehme ich ganz anders wahr, irgendwie intensiver und schöner.

Ein positiver Nebeneffekt der so positiv war – dass ich ihn lange nicht bemerkte

Ich hatte viele Jahre mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen – das ganze war migräneähnlich. Ich war stark lichtempfindlich, mir wurde schlecht und ich wollte weder reden noch irgendwas hören. Damit hatte ich teilweise mehrmals im Monat zu kämpfen – aber auch wenn es „nur“ Kopfschmerzen waren, waren sie meist sehr stark und unangenehm. Und vor allem: sehr häufig. Als ich für diesen Artikel Berichte von Frauen gelesen habe, die über das Absetzen der Pille erzählen, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: seit ich die Pille abgesetzt habe, hatte ich nicht einmal diese starken Kopfschmerzen, die mich früher so oft begleitet haben. Klar, ab und zu habe ich natürlich auch Kopfschmerzen, aber das ist kein Vergleich zu früher. Ich bin fast etwas schockiert – ich bin die meiste Zeit davon ausgegangen, dass diese Art der Kopfschmerzen halt irgendwie normal bei mir waren. Dass die aber in irgendeiner Form mit der Pille zusammenhängen könnten – darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Das ist ein positiver Nebeneffekt, über den ich mehr als glücklich bin.

Was ich gegen Hautunreinheiten mache

Ich habe viel zu dem Thema gelesen – ich kann euch da sehr das Buch „Hautklar“ von Sina Oberle empfehlen, das sich rund um das Thema Hautunreinheiten nach dem Absetzen der Pille dreht. Ich fand das wirklich hilfreich um überhaupt zu verstehen, warum mein Körper so reagiert und was ich dagegen tun kann.

Ganz konkret verzichte ich derzeit nahezu komplett auf Alkohol – ich glaub in der Zeit seit dem Absetzen der Pille hab ich vielleicht ein oder zwei Flaschen Bier getrunken. Auf Zucker und Süßes zu verzichten fällt mir leider sehr schwer, da bin ich ganz ehrlich. Ich bemühe mich – aber hier fällt meine Quote nicht so gut aus wie beim Thema Alkohol. Ich versuche mich aber ansonsten gesund und ausgewogen zu ernähren, wie frisches Obst und Gemüse zu essen und ich nehme zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel ein, um meine Haut von innen zu unterstützen.
Wer mir bei Instagram folgt, weiß, dass ich fast zwei Jahren die Produkte von InnoNature nehme – die sind vegan, ganzheitlich und kommen ohne großen Schnickschnack oder Füllstoffe daher. Neben B12, K2 und D3 nehme ich vor allem regelmäßig Zink, Haut-Haare-Nägel-Kapseln, Eisen und Curcuma, u.a. als Unterstützung für meine Haut. Ich habe auch einen Rabattcode: Greenwhales10, mit dem ihr 10% auf das komplette Sortiment sparen könnt, falls ihr die Produkte auch mal austesten wollt. Mir helfen sie sehr und ich merke eine deutliche Verbesserung meiner Haut. Das sind natürlich keine Wundermittel und Pickel und Co verschwinden nicht von heute auf morgen – aber man kann die Haut bei diesem ganzen Prozess unterstützen. Aber auch hier muss ich natürlich noch mal erwähnen: Ich bin keine Ärztin und falls ihr euch damit unsicher seid, sprecht mit eurem Arzt/eurer Ärztin darüber und macht zb. einen Bluttest.

Alternative Verhütungsmethoden

Ich bin, wie schon mehrfach erwähnt, keine Ärztin und möchte auch keine Ratschläge oder ähnliches geben, sondern kann nur meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen. Ich benutze seit Juli letzten Jahres den daysy Zykluscomputer, um meinen Zyklus zu tracken – nach einer „Kennlernzeit“, die das Gerät einfach braucht um den Zyklus kennenzulernen und die Daten richtig zu verarbeiten – denn daysy arbeitet mit einem eigenen Algorithmus, um die Daten auszuwerten und so die Tage anzuzeigen, an denen man fruchtbar oder nicht fruchtbar ist. Damit ist daysy in dem Sinne auch keine Verhütungsmethode – was man mit den Infos, an welchen Tagen man fruchtbar ist, und wann nicht, anfängt, ist einem selbst überlassen.
Zu diesem Thema werde ich jedoch auch noch einen ausführlicheren Artikel schreiben.

Es geht nicht darum, die Pille zu verteufeln – sondern sich damit auseinanderzusetzen

In meinem letzten Artikel zum Thema Pille habe ich den Begriff ‚pillenmüde‘ verwendet um dieses diffuse Gefühl zu beschreiben, das mich lange begleitet hat. Ich konnte zu dem Zeitpunkt, als ich beschlossen habe, die Pille abzusetzen, keine konkreten Nebenwirkungen ausmachen – es war eher mein Körpergefühl, etwas tief in mir, was mich in diese Richtung bewegt hat. Und ich glaube, dass man auf dieses Gefühl hören sollte – und spätestens wenn man irgendwie anfängt zu zweifeln, sollte man sich näher damit auseinandersetzen und mit seinem Frauenarzt/seiner Frauenärztin darüber sprechen. Ich möchte mit diesem Artikel niemanden dazu bewegen, die Pille abzusetzen – es gibt viele Frauen, für die die Pille gut funktioniert, und die sich damit wohl fühlen. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste – dass man sich gut fühlt mit der Entscheidung und dass es einem auch körperlich damit gut geht. Ich finde es so wichtig, sich richtig zu informieren. Angefangen bei der Frage, welche Pille man überhaupt nimmt (es gibt drei unterschiedliche Arten – ich habe eine Kombinationspille genommen. Die wird am häufigsten verschrieben) und wie diese genau wirkt.

Mir haben solche Erfahrungsberichte sehr geholfen in der Zeit, in der ich überlegt habe, die Pille abzusetzen – aber auf Grund der vielen Horrorgeschichten im Internet doch verunsichert war. Natürlich reagiert jede Frau anders – es können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten und ebenso kann es nach dem Absetzen ganz unterschiedlich aussehen. Einige haben, wie ich, mit unreiner Haut zu kämpfen, anderen fallen Kopfhaare aus, wieder andere haben gar keine Probleme.

Ich glaube, dass jede Frau für sich abwägen muss, was für sie richtig ist und was ihr vor allem wichtig ist. Ich bin zwar häufig genervt von den Hautunreinheiten, von den starken Schmerzen vor und während der Periode – möchte jedoch dieses tolle Körpergefühl nicht mehr missen. Für mich überwiegen die Vorteile ohne Pille. Mit diesem Artikel möchte ich euch die Angst nehmen, die dieses Thema machen kann. In meinem Kopf waren so viele Fragezeichen bevor ich die Pille abgesetzt habe. Letztendlich hat mir der Gedanke weitergeholfen, dass das Ganze keine Einbahnstraße ist – falls es nicht ohne Pille geht, kann ich sie jederzeit wieder nehmen. Doch die letzten Monate haben gezeigt, dass es für mich persönlich die beste Entscheidung war und ich das Gefühl habe, so richtig eins mit meinem Körper zu sein.

Eure Julia

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