Am 24. April 2013 ist das Fabrikgebäude Rana Plaza in Bangladesh eingestürzt. Dabei starben 1135 Menschen und 2438 Menschen wurden verletzt. In diesem Gebäude wurde Kleidung für den internationalen Markt genäht – auch für große bekannte Firmen wie Mango, Walmart, Benetton, Kik und Adler. Das war nicht der erste Fabrikunfall in der Modeindustrie, aber der schwerste.
In der Zeit nach dem Unglück ist viel passiert – vor allem aber ist die Seite derjenigen laut geworden, die zeigen wollen, dass Überstunden, unfaire Bezahlung, gefährliche Arbeitsplätze und die weiteren Misstände in der Textilindustrie nicht akzeptabel sind.
Und so wurde die Fashion Revolution gegründet – ein Zusammenschluss unterschiedlicher Menschen, die Mode lieben, aber die Bedingungen, unter denen sie in der konventionellen Industrie gefertigt wird, nicht akzeptieren wollen.
Jährlich finden deshalb seit 2013 in der Woche um den 24. April weltweit Veranstaltungen statt, um Aufmerksamkeit für das Thema faire Mode zu schaffen – und Jahr für Jahr werden immer mehr Menschen aktiv und machen bei den Aktionen mit. Um Alternativen zum konventionellen Fast Fashion Bereich aufzuzeigen, Alternativen die gut für den Menschen und die Umwelt sind.
Wirklich jeder kann sich in dieser Woche einbringen und dafür sorgen, dass das Thema noch größer und lauter wird und endlich die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient.
Ich zeige euch ein paar Möglichkeiten auf, wie ihr, egal wo ihr gerade seid, euch beteiligen und laut werden könnt.

Fragt: Who made my clothes?
Auf der Website der Fashion Revolution findet ihr jede Menge kostenloses Material, was ihr zur Untermauerung eurer Message verwenden könnt. Hier findet ihr dieses Material. Dreht euer Kleidungsstück auf links, haltet es in die Kamera, verlinkt die Marke und fragt: #whomademyclothes? Passend dazu könnt ihr noch das Kampagnen Poster ausdrucken.
Hier gibt es noch die Möglichkeit, den Labels per E-Mail oder twitter diese Frage zu stellen.

Besucht ein Event
Auf der ganzen Welt finden im Kampagnenzeitraum die unterschiedlichsten Events statt – Demos, Filmvorführungen, Kleidertauschpartys, Diskussionsgespräche … es gibt einen Kalender, wo ihr euch über Zeit und Ort informieren könnt. Die meisten dieser Events sind kostenlos oder auf Spendenbasis. Sich direkt einzubringen, aktiv zu werden und eine gute Sache so zu unterstützen hilft, dass die Message noch mehr Aufmerksamkeit bekommt! Im Kalender könnt ihr nachsehen, ob und wo bei euch in der Nähe etwas stattfindet. Falls in diesem Jahr nichts dabei ist – wie wäre es, wenn ihr im nächsten Jahr einfach selbst was auf die Beine stellt? Genau das haben Lisa, Brit und ich auch gemacht und veranstalten am 28.04 in Mainz eine Pflanzen- und Kleidertauschparty, zu der jeder der mag, gerne kommen kann! Hier findet ihr die wichtigsten Infos dazu, zusätzlich zu zwei weiteren Veranstaltungen hier in Mainz.

Informiert euch
Ihr seid noch ganz am Anfang der Reise in Richtung faire Mode und wisst grad noch gar nicht so recht, was und wo und wie? Für den Einstieg kann ich die Doku „The true cost“ sehr empfehlen, welche auch kurz nach dem Einsturz von Rana Plaza entstanden ist. Aber es gibt auch viele Artikel und kürzere Videos, welche das Thema beleuchten und erklären – auf dem YouTube Channel von rethinknation beispielsweise findet ihr jede Menge Infos rund um das Thema Fair Fashion.

Stellt Fragen
Ist die neue conscious Collection von H&M wirklich so nachhaltig? Und sind Jacken aus recycelten Flaschen wirklich das Non plus ultra? Es gibt viele Sachen im Modebereich, die gerne grüner aussehen, als sie eigentlich sind. Die Fashion Revolution Week ist genau die richtige Zeit, um sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen und einfach mal nachzufragen, kritisch zu sein und das, was uns aufgetischt wird, nicht einfach zu akzeptieren.

Schaut euch im Fair Fashion Bereich um
Oftmals herrscht noch immer das Klischee, dass nachhaltige Mode alles andere als stylisch ist. Warum sich dieses Gerücht so hartnäckig hält, kann ich wirklich nicht erklären. Fakt ist jedoch, dass die Fair Fashion Welt alles andere als altbacken ist. Moderne, zeitlose Schnitte sind ebenso vertreten wie aktuelle Trends. Wie wäre es denn, sich einfach mal selbst ein Bild zu machen und ein Fair Fashion Geschäft zu besuchen? In Mainz gibt es eine schöne Auswahl, hier findet ihr eine Auflistung einiger Geschäfte. Falls es bei euch in der Stadt keinen Fair Fashion Laden gibt, schaut euch doch einfach mal im Avocadostore um, dort gibt es eine riesige Auswahl an nachhaltigen Labels.
Wie bringt ihr euch in der Fashion Revolution Week ein? Nehmt ihr an Events teil oder habt ihr sogar selbst eins auf die Beine gestellt? Egal ob online oder offline – werdet laut und macht Lärm für faire Mode!
Eure Julia
Moin 🙂
Ich finde es so wichtig, dass immer mehr auf „solche Themen“ aufmerksam gemacht wird. Zu dem Thema speziell habe ich leider nichts beigetragen außer, dass ich andauernd das Verhalten meiner Mitmenschen laut und meinungsstark hinterfrage. Selbst, wenn ich damit nur ein paar wenige dazu anrege wenigstens über ihr Verhalten nachzudenken, finde ich, habe ich schon viel erreicht. Umso wichtiger ist dein Post und der vieler anderer Blogger! Find ich echt super. 🙂
Liebe Grüße, Saskia.