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Einmal Dänemark und zurück – ein Reisebericht, Teil II

*der Beitrag enthält Tipps und Empfehlungen und damit unbezahlte, unbeauftragte Werbung

Es folgt der zweite Teil meines Reiseberichts – hier findet ihr meine Zusammenfassung, Tipps und Empfehlungen der ersten drei Tage. Viel Spaß beim Weiterlesen!

Tag 4 Ein Tag voller Highlights
Über die Gemeinschaftsküche auf dem Campingplatz in Klim kann man nicht meckern – alles nötige war vorhanden, super modern ausgestattet und blitzeblank. Nach einem kurzen Frühstück (Müsli und Kaffee. Every day) ging es weiter in Richtung Norden. Unser erster Halt war in der Stadt Blokhus, wo man nicht nur einen der vielen Autostrände Dänemarks nutzen konnte (wobei hier natürlich die Frage aufkommt, wie nachhaltig es ist, mit dem Auto am Strand langzufahren. Aber diese Strände sind tatsächlich sehr verbreitet in Dänemark) sondern auch ansonsten ein sehr niedliches Touristenstädtchen vorfindet.

Etwas außerhalb des Stadtkerns gibt es das Blokhus-Salt, was ich euch allen nur ans Herz legen kann, falls ihr mal dort seid. Dort kann man selbstgemachtes Salz, welches die Besitzer aus Nordseewasser schöpfen, in den verschiedensten Geschmacksrichtungen kaufen – von Olivensalz über Baconsalz bis hin zu Colasalz war so ziemlich alles dabei. Verpackt wird das Ganze in kleinen Dosen aus Pappe, was nicht nur hübsch anzusehen ist sondern auch nahezu (dem Deckel ausgenommen) plastikfrei daher kommt. Dazu gibt es noch ein kleines Museum mit alten Spielzeugen und Puppen (ich muss sagen, sowas finde ich eher gruselig, aber nun gut) und eine Führung durch die Produktion für wenige Euros. Die Besitzerin war herzallerliebst und es war einfach ein goldiger Laden, der mit ganz viel Herz betrieben wird.
Dann ging es weiter, natürlich, in Richtung Norden. Bei Lønstrup, einem niedlichen Touriort, gibt es eine große Wanderdüne, die sogenannte Rubjerg Knude, die nicht nur wahnsinnig beeindruckend, sondern vor allem für ihren Leuchtturm bekannt ist (wenn man Leuchtturm Dänemark googelt kommt in der Regel dieser bei Google Pictures dabei raus), welcher vermutlich nicht mehr lange dort steht.

Man gibt ihm noch 10 Jahre, dann stürzt er die Steilküste hinab – tatsächlich ein menschengemachtes Problem. Nach einigen Bauarbeiten ist der Turm quasi in seinen letzten Jahren noch einmal für Besucher geöffnet und kann kostenlos besichtigt werden. Vor dem Turm kann man unten noch die Überreste der Nebengebäude sehen und von oben hat man einen fantastischen Ausblick über die Dünen und den Strand – und man kann unschwer erkennen, dass das Meer tatsächlich etwas zu dicht ist.

Allein der Spaziergang durch die mit Sanddornbüschen umrandeten Sandwege, die sich durch die Dünenlandschaft schlängeln hin zum Turm war es definitiv wert.

Und als wäre der Tag noch nicht schön genug gewesen folgte etwas später am Abend die Fahrt nach Skagen, genauer gesagt nach Grenen Skagen, an den Strand wo Nord- und Ostsee sich treffen. Man sieht das oft auf Bildern und überall wird es als absolutes Highlight angepriesen – zurecht meiner Meinung nach. Und keine Videoaufnahme, kein Foto bekommt die Magie dieses Ortes eingefangen. Aber erst mal spule ich ein Stück zurück. Auf dem Parkplatz angekommen wurde bereits deutlich, dass dies eine beliebte Touristenattraktion ist – viele Menschen, Parkbuchten für Reisebusse, Souvenirgeschäfte und überteuerte Parkgebühren. Aber wir hatten Glück und waren erst nach 18 Uhr da, und die meisten Menschen waren schon wieder auf dem Rückweg. Bis zu der Stelle am Strand wo das Naturschauspiel zu sehen ist, dem eigentlichen Ziel, muss man vom Parkplatz ein bisschen laufen – ein schöner Strandspaziergang. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber mit 20-30 Minuten muss man schon rechnen. Doch dann sieht man sie schon von weitem – die nördlichste Spitze Dänemarks. Dank des eher ungemütlichen Wetters und der Uhrzeit war außer uns kaum jemand da, der Strand war nahezu leergefegt. Ich kann euch kaum beschreiben wie unfassbar schön dieser Anblick ist, dieses Gefühl, an einem ganz besonderen Ort zu sein. In zwei Meeren gleichzeitig zu stehen: mit dem linken Bein in der Nordsee und mit dem rechten in der Ostsee.

Man konnte ganz wunderbar die unterschiedlichen Strömungen, die Wellen die unablässig aufeinandertreffen erkennen und es hat sich wie das pure Glück angefühlt, so etwas beobachten zu können. Es wurden natürlich Fotos und Videos gemacht, aber das, was diesen Ort ausmacht, dieses Gefühl was man hatte, lässt sich weder einfangen noch richtig beschreiben. Ich war jedenfalls wie elektrisiert und wäre am liebsten noch ewig dortgeblieben. Das so zu lesen klingt vielleicht etwas verrückt, aber ich glaube man muss einfach dort gewesen sein, dann klingt es weniger verrückt.

Zwischenzeitlich waren wir natürlich schon auf unserem Campingplatz in Skagen um uns eine Hütte zu mieten und auszupacken. Und ich sage euch: Dieser Campingplatz war der absolute Knaller. Die Hütte war von außen unscheinbar aber von innen super modern, sauber und ordentlich bis unter das letzte Holzbrett. Der Blick von der Tür ging raus in eine Dünenlandschaft und auch der Rest des Platzes ließ keine Wünsche offen. Es gab ein kleines Schwimmbad, was man kostenlos nutzen durfte, die sanitären Anlagen sahen auch aus, als wären sie frisch renoviert und die Duschräume mit WC waren moderner (und größer) als mein Badezimmer hier. Natürlich war dieser Platz auch etwas teurer als die anderen aber meiner Meinung nach auch vollkommen gerechtfertigt. Der Campingplatz heißt Råbjerg Mile Camping und ist meine ganz große Empfehlung an euch.

Tag 5 Skagen und ganz viel Entspannung
Am nächsten Tag haben wir uns morgens in Richtung Skagener Innenstadt aufgemacht um ein bisschen zu bummeln und die Stadt zu erkunden. Ein Geschäft was ich ganz wunderbar fand war Lauentius Skagen, dort konnte man hauptsächlich Küchensachen kaufen: von kleinen Messlöffeln über Waagen und Siebe bis hin zu Töpfen, Pfannen und Kaffeemaschinen gab es dort so ziemlich alles, was das Herz begehrt. 

Und was das allerbeste daran war: die meisten Sachen waren auch nachhaltigen und fairen Produktionen, aus natürlichen Materialien wie Holz oder Bambus, Bürsten aus Naturhaar in allen Formen und Größen, Küchentextilien wie Topflappen, Küchentücher, Schürzen … und es gab jede Menge Edelstahl. Ich glaub in diesem Laden habe ich nicht ein Teil aus Plastik gesehen. Ich habe mir zwar nichts gekauft aber geschwärmt und geträumt von einer Kücheneinrichtung à la pinterest. Die Skagener Innenstadt oder vermutlich eher die Touristenmeile ist geprägt von vielen sich aneinanderreihenden Restaurants die außerhalb der Hochsaison etwas verloren wirkten. Aber trotzdem fand ich die Stadt ganz nett, es gibt beispielsweise auch ein Bonbon Geschäft, das bolcheriet, wo die Bonbons noch per Hand hergestellt werden und man bei der Produktion zugucken kann. Ansonsten stand an diesem Tag noch ein Besuch in der Stadt Frederikshavn an. Mein Fazit: Kann man sich angucken, muss man aber nicht. Die Stadt hat mich jetzt nicht so beeindruckt, was mir gut gefallen hat war der botanische Garten Bangsbo, durch den wir einen schönen langen Spaziergang gemacht haben.
Abends sind wir statt weiter zu fahren noch auf dem Campingplatz in Skagen geblieben – die Hütte war einfach zu schön!

Tag 6 Aarhus und Heimkehr
Recht früh sind wir dann nach zwei Nächten in Skagen losgefahren um uns endgültig von der Nordsee zu verabschieden und entlang der Ostsee in Richtung Aarhus zu fahren. Bisher waren wir nur in eher kleinen Städten unterwegs, haben die Natur genossen, lange Spaziergänge gemacht und ganz viel entspannt – was auch meine obersten Prioritäten für diesen Urlaub waren. In Aarhus sah das ganze dann etwas anders aus, denn Aarhus ist mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Die Parkplatzsituation war an einem Freitagvormittag wirklich sehr miserabel – es hat Ewigkeiten gedauert, bis wir einen Parkplatz gefunden haben. Hinzu kam, dass man so gut wie überall die Parkgebühren nur mit Kreditkarte bezahlen kann. Ein Tipp für euch: Nehmt eine Kreditkarte mit. Denn fast überall funktioniert Dänemarks Zahlungsverkehr bargeldlos, selbst kleinste Einkäufe erledigen die Dänen mit der Karte. Guess what? Wir standen ganz ohne Kreditkarte da, im Supermarkt ist das ja natürlich kein Problem, aber diesmal war es echt eine blöde Situation. Doch im Parkhaus vom Einkaufszentrum Salling konnte man zum Glück auch mit Bargeld bezahlen, den Tipp haben wir nach vielem Herumfragen von einem Passanten bekommen. Nach diesem Stress haben wir uns erst einmal was zu Essen gesucht, an Restaurants und Bistros mangelt es in der Aarhuser Innenstadt nicht. Mir hat die Stadt wirklich gut gefallen, eine unfassbar moderne und belebte Stadt mit tollen kleinen Ecken. Wir sind beispielsweise, tatsächlich ganz zufällig auf der Suche nach Secondhand Läden, in ein unfassbar hippes Viertel gestolpert, wo sich ein Café an das nächste gereiht hat und die Menschen aussahen als kämen sie direkt von der Berliner Fashion Week – hip, hipper, und noch mal ausgefallener.

Wer auf der Suche nach Secondhad Shops ist, der wird in Aarhus auf jeden Fall fündig. Von ausgefallenen Vintage Läden bis hin zu modernen rote Kreuz Boutiquen (die es übrigens in fast jeder Stadt gab und immer super modern und schön waren) war so ziemlich alles dabei. Zudem gibt es dort ein Café, wo man Zimtschnecken mit Lakritzgeschmack bekommt – die musste ich natürlich testen. Mir haben sie allerdings nicht ganz so gut geschmeckt, aber irgendwem scheinen sie zu schmecken, die Teile sind wohl immer ruck zuck ausverkauft.

Mein einziges Mitbringsel habe ich mir ebenfalls in Aarhus gekauft – in einem kleinen Geschäft etwas abseits der trubeligen Innenstadt. Balsalen hieß dieser Laden und hatte ganz wunderbare Keramik und andere Dekoartikel. Und so sind dann zwei dunkelblaue, henkellose Tassen neu bei mir eingezogen.

Aarhus war wirklich schön, eine spannende und bunte Abwechslung zu den sonst sehr ruhigen und entspannten Tagen am Meer. Und damit wurde auch das Ende unseres Dänemark Urlaubs eingeleitet – nach dem Aarhus Ausflug ging es wieder los in Richtung Deutschland.

Wie nachhaltig waren wir unterwegs?
Ich habe, wie ich euch in einem Blogpost vor dem Urlaub berichtet habe, vorher gut geplant und Lebensmittel bereits eingekauft – Nudeln, Reis, Soßen und Suppen aber auch Gewürze, Spüli und was man sonst so zum Kochen braucht hatten wir alles dabei. Auch ein paar Gemüsereste, aus denen wir dann Gemüsepfannen gemacht haben, habe ich noch mitgenommen. Alles in allem habe ich zwar mehr Müll als sonst produziert, aber dennoch wesentlich weniger als in meinen bisherigen Urlaubstouren. Was sich an Müll nicht vermeiden ließ waren die Kartons der Hafermilch. Diese jeden Tag selbst zu machen und alle Utensilien dafür mitzunehmen war mir doch etwas zu aufwändig, weshalb diese immer gekauft wurde. Dazu kam hin und wieder ein bisschen Plastikmüll zB von Veggiefrikadellen die wir ein Mal gekauft haben, Käse für meinen Freund und hin und wieder Tüten vom Brot. Also nicht müllfrei, aber überschaubar.
Ein weiterer Faktor, der, wie bereits eingangs beschrieben, nicht sonderlich nachhaltig war, war unser Transportmittel, das Auto. Aber ich kann nur noch mal betonen: es wäre ohne in dieser Form nicht möglich gewesen. Mir war es so aber immer noch lieber als wenn wir geflogen wären, denn so waren wir nicht auf ein Leihauto o.ä. angewiesen und hätten bei Bedarf die Reise auch verlängern oder abbrechen können.
Ich war weder sinnlos auf Shoppingtour noch haben wir andere überflüssige Konsumgüter gekauft oder benötigt. Wir waren viel in der Natur, haben Müll gesammelt, immer Leitungswasser in unseren eigenen Trinkflaschen getrunken und auch auf to go Müll verzichtet. Wir haben mittags meistens selbst gekocht und so die mitgebrachten Lebensmittel alle aufgebraucht. Auf Einweggeschirr o.ä. haben wir natürlich verzichtet, wir waren mit Edelstahl und Bambusutensilien bestens ausgestattet. Den Kaffee gab es entweder to stay oder im eigenen Bambusbecher.
Auch wenn es vielleicht kein 100% nachhaltiger Urlaub war, so bin ich dennoch mit dem Gefühl nach Hause gekommen, mein Bestes getan zu haben um bei meiner Entspannung und Erholung der Natur nicht noch zusätzlichen Schaden zuzufügen. Ich bin der Überzeugung, dass Urlaub machen wichtig ist, dass wir Abstand vom Alltag benötigen, nicht zuletzt um das, was wir zu Hause haben, am Ende noch besser wertschätzen zu können. Aber auch, um uns vielleicht bei anderen etwas abzuschauen – so waren beispielsweise die Rastplätze und Autobahnraststätten so unfassbar sauber und müllfrei, wie ich es noch nie gesehen habe. In Deutschland sind die Rastplätze zum Teil so zugemüllt, dass man kaum mehr Grünflächen sieht. In Dänemark waren selbst entlegenste Parkplätze sauber, der Müll befand sich in Mülltonnen, wie es sich gehört. Da können wir uns hier noch eine große Scheibe von abschneiden!

Die Campingplätze
Bis auf die eine Ausnahme haben mir die Campingplätze alle wirklich gut gefallen – die An- und Abreise war unkompliziert, die Menschen unfassbar nett und auch preislich konnten wir uns nicht beschweren. Dazu muss allerdings gesagt werden: Wir waren in der Nebensaison unterwegs, hatten größtenteils eher nicht so schönes Wetter (zum Zelten ist Regen einfach nicht einladend) und waren größtenteils unter der Woche in Dänemark. Deshalb haben wir nichts reserviert oder vorher nachgefragt oder so. Wer in der Hauptsaison fährt, dem würde ich Reservierungen ans Herz legen und der muss vermutlich auch mit etwas höheren Preisen rechnen.

Ich hoffe mein kleiner Reisebericht hat euch gefallen und ihr konntet ein paar Tipps für eure nächste Dänemark Reise mitnehmen.
Eure Julia

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  1. Wow, tolle Eindrücke! ❤️ Die Fotos sind dir super gelungen!
    Als neue Abonnentin freue ich mich auf weiteres 🙂
    Liebe Grüße,
    Katharina

    1. Liebe Katharina,
      vielen Dank für deine lieben Worte! Es freut mich, dass dir der Beitrag gefällt.
      Schön, dass du hier gelandet bist!
      Ganz liebe Grüße, Julia

  2. Jahresrückblick 2018 und Bloggeburtstag
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