*Dieser Beitrag enthält Empfehlungen und Tipps. Somit also unbezahlte, unbeauftrage Werbung.
Urlaub ist etwas Feines, finde ich. Urlaub zu machen und vor allem wie man Urlaub macht wird im Bereich Nachhaltigkeit oft diskutiert – schließlich ist allein der ökologische Fußabdruck durch unterschiedliche Fortbewegungsmöglichkeiten wie Flugzeug, Auto, Zug, wesentlich größer als im normalen Alltag. Es gibt auf der einen Seite diejenigen, die Reisen generell ablehnen, auf der anderen Seite aber auch die, die sich für einen bewussten Umgang mit diesem Thema einsetzen, CO2 Emissionen beim Fliegen kompensieren und evtl. auch häufiger im Jahr verreisen – und es gibt jede Menge dazwischen. Irgendwo dazwischen befinde auch ich mich, denn ich finde, dass der wohlbedachte und vor allem gut durchdachte Urlaub wichtig ist. Nicht nur zum Abschalten, Seele baumeln lassen oder Abenteuer erleben, sondern eben auch, um den eigenen Horizont zu erweitern und mal aus den eigenen vier, wohlbekannten Wänden, der selbst erschaffenen Wohlfühlzone hinaus in die unbekannte Welt zu reisen und einfach etwas Neues zu entdecken. Dabei ist es mir wichtig, nicht einfach mal spontan für ein Wochenende wegzufliegen – schon gar nicht mehrmals im Jahr, sondern bewusst in den Urlaub zu fahren, die jeweiligen für und wider der Transportmöglichkeiten abzuwägen und es bei wenigen Reisen im jährlich zu belassen. Und weder für die Entspannung noch für das Kennenlernen von neuem muss man ans andere Ende der Welt fliegen: das Gute kann so nah sein. Dennoch werde auch ich mich vermutlich irgendwann wieder in ein Flugzeug setzen und vielleicht auch wieder ans andere Ende der Welt fliegen. Aber wenn gut durchdacht und geplant.
Ich war dieses Jahr mit dem Auto unterwegs – von Mainz nach Dänemark. Ich habe ein paar Nachrichten bekommen und wurde gefragt, ob man in Dänemark auf das Auto verzichten und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln das Land erkunden kann. Ich sag es mal so: irgendwie ist das bestimmt möglich. Aber die Strecke, auf der wir unterwegs waren (einmal die Nordseeküste hoch bis zum nördlichsten Punkt Dänemarks, danach ein Stück die Ostsee wieder runter), war nur sporadisch versehen mit Bushaltestellen, Bahnhöfe waren noch seltener ausgeschildert. Wir waren aber auch eher in kleineren Orten unterwegs, waren viel in der Natur und nur einmal in einer größeren Stadt. Wäre bestimmt auch spannend herauszufinden, ob und wie es möglich wäre, nur mit Bus und Bahn unterwegs zu sein.
Für alle Dänemark Neulinge: Dänemark ist – im Verhältnis zu Deutschland – recht klein. Es leben dort knapp 6 Millionen Menschen. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Und entsprechend klein sind auch die vielen abgelegenen Dörfer nah und fern vom Meer. Durch einige solcher Dörfer sind wir gereist, haben kleinere und größere Städte besucht und wollten am liebsten gar nicht mehr weg vom Meer. Die Campingplätze die wir besucht haben, die Städte, meine persönlichen Highlights und Tipps aber auch die Antwort auf die Frage, wie nachhaltig ich denn insgesamt unterwegs war, findet ihr alle im folgenden Artikel und in seiner Fortsetzung.

Tag 1: Früh aufstehen und zack, los geht’s
Bei einer ca. zehnstündigen Autofahrt darf was nicht fehlen? Richtig, Proviant. Bereits am Abend vorher habe ich Brötchen geschmiert, Trinkflaschen gefüllt und alles vorbereitet, damit ich nicht noch früher aufstehen musste.
Früh morgens ging es dann los, immer weiter Richtung Norden. Bevor ihr die Grenze überquert kann ich euch einen Abstecher in den Skandinavian Park empfehlen, zum einen, weil man dort noch einmal günstig tanken kann (das ist in Dänemark nämlich wesentlich teurer als hier in Deutschland) und es gibt dort einen riesigen Supermarkt wo man so ziemlich alles bekommt, was man sich nur vorstellen kann – riesige Verpackungen, unfassbare Mengen und Lebensmitteln. Zwar stehe ich so gar nicht auf solche Verpackungen aber es ist dennoch interessant, was es alles überflüssiges zu kaufen gibt. 5 Liter Spüli Flaschen? Ja klar, braucht man ja unbedingt. Wer Bier und andere alkoholische Getränke kaufen möchte, dem kann ich nur ans Herz legen, auch dies vor der Grenze zu machen, da auch Alkohol in Dänemark um einiges teurer ist als man das von hier kennt.
Nachmittags sind wir dann auf dem ersten Campingplatz angekommen, in Ribe. Der Campingplatz heißt RibeCamping und gehört zu der Kette Elite Camp. Diese Kette haben wir bis auf einmal immer genutzt und waren eigentlich immer echt zufrieden – aber dazu später mehr. Sowohl das einchecken als auch die Platzwahl verliefen herrlich unkompliziert. Der Campingplatz war auch wirklich schön, es gab mehr als genügend Platz für Zelte, man konnte mit dem Auto direkt am Zelt parken und auch die sanitären Anlagen und die Gemeinschaftsküche waren vollkommen okay. Zudem gab es einen kleinen Streichelzoo und man hat bis spät abends noch entfernt Ziegen meckern hören. Herrlich!












Als wir das Zelt aufgebaut hatten, haben wir ein bisschen die Stadt und ihre Umgebung erkundet. Zunächst waren wir in einer Art Naturschutzgebiet, direkt am Deich, wo wir ein bisschen spazieren gegangen sind. Danach sind wir noch in die Stadt Ribe reingefahren – Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks und das sieht man vor allem in der Innenstadt in so ziemlich jeder Ecke. Niedliche alte Häuser, teilweise krumm und schief, kleine Gassen und jede Menge Kopfsteinpflaster. Da wir recht spät dran waren hatten viele Geschäfte schon zu, aber das fand ich nicht weiter schlimm. Abends wurde dann in guter alter Camping Manier auf dem Gaskocher gekocht – zum ersten und zum letzten Mal in diesem Urlaub. Denn, wer hätte das gedacht, es stand für so ziemlich jeden weiteren Abend den wir im schönen Dänemark verbracht haben, Regen auf dem Programm.






Tag 2: Von Regen und neuen Plänen
Am nächsten Morgen wurde ich genau von diesem Regen geweckt – gar nicht schön. Alles war nass und klamm und auch wenn ich ansonsten nichts gegen schlechtes Wetter habe und auch gegen Regen nichts einzuwenden habe, so macht es doch reichlich wenig Spaß, morgens um acht Uhr ein völlig klatschnasses Zelt wieder einzupacken und alle sich darin befindenden Gegenstände wenigstens einigermaßen trocken ins Auto zu befördern. Nein – das ist wirklich nicht cool.
Deshalb haben wir beschlossen, das Zelt Zelt sein zu lassen und uns auf den nächsten Campingplätzen kleine Hütten zu mieten.
Wir sind dann nach einem schnellen Frühstück in der Gemeinschaftsküche direkt nach Esbjerg gefahren und sind dort, im wahrsten Sinne des Wortes von einem Geschäft ins nächste gesprungen – um vor den sinnflutartigen Regenfällen zu fliehen. Da hat dann am Ende natürlich nur eins geholfen: Aufwärmen bei einer großen Tasse Kaffee. Oder Chai Latte. Und so schnell der Regen kommt, so schnell geht er auch wieder – ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt wie schnell sich das Wetter am Meer ändert. Wir sind dann nämlich ein Stück aus der Innenstadt raus gefahren, an einen Strand. Dort steht die große Skulptur „Der Mensch am Meer“ von Svend Wiig Hansen, und zeigt vier Figuren die auf Stühlen sitzen und aufs Meer gucken. Wahnsinnig beeindruckend, wahnsinnig riesig und natürlich eine tolle Fotokulisse. Wo wir gerade am Strand waren, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, unterwegs ein bisschen Müll zu sammeln. Ganz oberflächlich betrachtet waren alle Strände an denen wir waren ziemlich sauber. Wenn man dann natürlich genauer hingeguckt hat, zwischen den Steinen und angeschwemmten Holzstücken, dann hat man trotzdem mehr als genug Müll gefunden. Aber an vielen Stränden waren neben den normalen Mülleimern auch große Müllsäcke aufgestellt, die extra für Meeresmüll waren. Für sowas kann ich mich natürlich begeistern – ich find solche Aktionen absolut großartig!
Danach haben wir uns auf den Weg nach Hvide Sande gemacht, wo wir eine Nacht in einer kleinen Hütte übernachtet haben. Der Weg dahin war von der schönsten Natur umgeben – riesige, kilometerlange Dünen, so schön, dass wir anhalten und sie uns angucken mussten. Zudem ist diese Stelle in Dänemark ganz besonders, weil der Landabschnitt nur sehr klein ist – links hat man das Meer, dann kommt ein bisschen Land und dann rechts davon ein Fjord. Das hat man auch in der Natur gesehen, nahezu unmöglich diesen Zauber auf einem Foto einzufangen.
Der Campingplatz Hvide Sande Camping war ebenso entspannt und locker aufgestellt wie bereits der in Ribe – es war gar kein Problem so eine Hütte zu mieten. Diese befand sich zusätzlich noch direkt hinter den Dünen und man hat die ganze Zeit das Meer rauschen hören. Unscheinbar, klein, aber mit einem Doppelbett und einer kleinen Küchenzeile ausgestattet – viel mehr braucht es ja auch nicht. Die sanitären Anlagen waren auch nicht weit weg und alles war herrlich entspannt.
Dann stand an diesem Tag noch ein langer Spaziergang am Meer an, ich kann nicht mehr sagen wie lange wir gelaufen sind. Es war immer viel zu kalt zum Baden, aber Hose hochkrempeln und Füße ins Wasser war natürlich immer drin. Auch hier haben wir wieder jede Menge Müll eingesammelt – besonders erschreckend fand ich eine Art Müllklumpen, an dem sich viele verschiedene Teile, von Plastikteilen über Schiffstaue, Flaschen und alles Mögliche weitere zusammengeklebt und zu einem riesigen, fast 15 Kilo schweren Etwas zusammengefunden hat. Das haben wir zu einer dieser großen Müllsäcke gezogen, das konnte ich da nicht einfach liegen lassen.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einem riesigen Lakritzeis und einer Runde Kniffel – was man halt im Urlaub so macht.






Tag 3: Von großen Dünen und kilometerlangen Stränden
Da wir ja diesmal kein Zelt zusammenbauen mussten, ging die Abreise recht flott vonstatten. Der erste Halt war in Ringkøbing, einer niedlichen kleinen Stadt zum bummeln. Mehr als Bummeln war da auch nicht angesagt, es stand eine längere Fahrt nach Klim an, wo wir uns wieder eine kleine Hütte für eine Nacht gemietet haben. Der Campingplatz heißt Klim Strand Camping und die Hütte die wir gemietet haben war für meinen Geschmack eher so so lala. Sie war ein klein wenig runtergekommen und einfach nicht so gemütlich wie die anderen Hütten. Ganz allgemein zu den Campingplätzen erzähle ich euch später noch mehr. Für eine Nacht war es jedoch vollkommen okay, wir haben wirklich nur da geschlafen und uns ansonsten kaum in der Hütte aufgehalten. Nahe der Stadt Klim liegt Bulbjerg, was das Ausflugsziel dieses Tages war. Dort gab es riesige wunderschöne Dünen, von deren höchstem Punkt man kilometerweit den Strand in Richtung Norden sehen konnte. Das war einfach traumhaft schön, super windig und ein einmaliger Ausblick. In den Dünen war ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg, den man sich auch von innen angucken konnte – sowas finde ich auch immer sehr spannend. Unterhalb der Düne, wenn man also runter zum Strand gelaufen ist, gab es einen Strandabschnitt mit riesigen Kalksteinen, die sich teilweise zu kleinen Bergen aufgetürmt haben. Wie ihr vielleicht mitbekommt: Die Natur in Dänemark hat mir wahnsinnig gut gefallen, es gab so viele ganz besondere Stellen und teilweise war es wirklich atemberaubend.
Damit schließe ich den ersten Teil des Reiseberichts ab – es folgen demnächst noch die Berichte der weiteren Tage, ein kleiner Überblick zu den Campingplätzen und die Antwort auf die Frage: Wie nachhaltig waren wir unterwegs? Also: Fortsetzung folgt. Falls ihr noch mehr Fotos, Input und weitere Highlights sehen wollt, schaut doch einfach mal bei Instagram vorbei – da habe ich in meinen Story Highlights meine Dänemark Reise für euch gespeichert.
Ich hoffe der erste Teil hat euch gefallen und vielleicht ein paar Inspirationen für euren nächsten Dänemark Urlaub gegeben.
Eure Julia
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