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Einige Gedanken zu Weihnachten und der Wahl des ‚richtigen‘ Geschenks

Weihnachten steht kurz vor der Tür und wenn man so durch die Straßen läuft hat man das Gefühl, dass die eigentlich so besinnliche Zeit nicht mehr viel mit Entspannung und Genießen zu tun hat, sondern vor allem mit Stress und Hektik. Die Menschen laufen vollgepackt mit Tüten durch die Geschäfte und kaufen oft Dinge weil sie im Angebot sind, weil sie gerade günstig sind und bereits im vorgefertigten Geschenkeset daher kommen; weil sie glauben, dass man ein neues Parfum mit passendem Duschgel ja immer gebrauchen kann – die zehnte Flasche Parfum kann man doch wirklich immer gebrauchen oder?
Das klingt jetzt irgendwie negativ und böse, dabei habe ich oft nicht anders gehandelt. Ich hab auf Teufel komm raus Geschenke gekauft, Hauptsache irgendwas verschenken. Deshalb will ich auch niemanden dafür verurteilen, ich kann nämlich sehr gut nachvollziehen, so wie vermutlich die meisten von uns, wie groß der Druck sein kann, ‚irgendwas‘ zu verschenken, weil man es doch wieder verpennt hat, sich rechtzeitig zu kümmern.
Doch in den letzten Jahren, und vor allem in diesem Jahr, habe ich versucht, ganz anders an die Sache heranzugehen. Ich möchte weniger ‚auf Teufel komm raus‘, bloß um des Schenkens Willen schenken, sondern bewusster und nachhaltiger schenken. Denn ich finde Schenken schön. Es macht mir unglaublich viel Spaß meinen Lieben eine Freude zu machen, ihnen damit zu zeigen, dass ich an sie denke, dass ich sie gerne hab. Doch oft geht genau dieser Gedanke beim Schenken verloren, weshalb ich dieses Jahr ein bisschen mehr Nachhaltigkeit unter den Tannenbaum bringen möchte. Natürlich weiß ich, dass nicht alle meine Lieben sich so sehr für dieses Thema interessieren, und das ist auch vollkommen okay. Aber allein mit der Wahl der Verpackung, (wie ihr auf Instagram gesehen habt, packe ich dieses Jahr nur in Stofftücher und Zeitungspapier ein), macht das Geschenk ein wenig nachhaltiger. Und nachhaltige Geschenke haben meiner Meinung nach auch nicht zwangsläufig damit zu tun, dass sie fair produziert sind (was natürlich absolut super wäre!) sondern auch, dass man etwas schenkt, was nicht direkt zu Beginn des neuen Jahres in der Tonne landet, um es mal etwas brachial auszudrücken.
Ich habe mir im Laufe des ‚was will ich verschenken-Prozesses‘ einige Fragen aufgeschrieben, die mir bei der Wahl des richtigen Präsents geholfen haben:
Was macht die Person gerne? Welche Hobbys hat sie / was macht sie in ihrer Freizeit?
Worüber hat die Person häufiger gesprochen, welche Dinge/Produkte hat sie häufiger erwähnt?
Gibt es etwas, was diese Person sich schon länger wünscht, aber es sich nie selbst kaufen würde / leisten kann?

Das waren die grundlegenden Fragen, die ich mir jeweils gestellt habe. Besonders der letzte Punkt war mir in den letzten Wochen sehr hilfreich, da ich solche Geschenke sehr schön finde: Dinge, die jemand wahnsinnig gern hätte, aber wofür doch irgendwie immer das nötige Kleingeld gefehlt hat, oder vielleicht immer andere Kosten dazwischen gekommen sind. Ich bin mir sehr sicher, dass fast jeder so etwas auf seiner Wunschliste stehen hat.
Mittlerweile frage ich auch direkt nach Wünschen – die Überraschung ist zwar nicht mehr da, aber Fehlkäufe und Enttäuschungen werden dadurch vermieden. Auch praktische Dinge, die man im Alltag verwenden kann wie z.B. eine neue Seife oder selbstgestrickte Putztücher können auch eine schöne Geschenkidee sein. Ich finde es auch schön, mit dem Geschenk eine Art ‚Denkanstoß‘ zu geben. Du bist ein großer Fan von Bambuszahnbürsten und der Beschenkte ist bisher im skeptisch gewesen? Schenk ihm doch einfach eine, damit er es einfach mal ausprobieren kann. Und wer weiß – vielleicht findet er ja Gefallen daran!
Bewusster und dadurch nachhaltiger zu schenken kann am Anfang vielleicht etwas schwierig sein, denn es hat mit Vorbereitung und Planen zu tun um spontane Last-Minute Einkäufe zu vermeiden. Doch ich finde, dass man sich damit auf den eigentlichen Grund zu Schenken besinnt – um jemandem eine Freude zu machen und ganz einfach zu zeigen, dass man denjenigen gern hat.

Was sind eure Favoriten dieses Jahr zu Weihnachten? Und versucht ihr auch, ein bisschen Nachhaltigkeit unter den Weihnachtsbaum zu zaubern? Ich freue mich über eure Kommentare!
Ich wünsche euch allen ein ganz wunderbares Weihnachtsfest!
Eure Julia

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